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Das war vor der Saison anders erwartet worden. Eigentlich hatten fast alle Trainer damit gerechnet, dass die RheinStars Köln und der FC Schalke 04 den Titel unter sich ausmachen. Doch nach vier Spieltagen zeigt sich ein gänzlich anderes Bild: Die Liga ist so ausgeglichen wie selten zuvor. „So ausgeglichen war die Regionalliga schon lange nicht mehr. Aber das macht sie nur attraktiver", sagt der Grevenbroicher Trainer und Manager Hartmut Oehmen. Kein Team ist bisher unbeschadet davon gekommen, jede Mannschaft hat schon mindestens eine Niederlage kassiert. Zudem sieht es danach aus, dass in dieser Saison jeder jeden schlagen kann. Nur zwei Teams fallen im Moment ein bisschen ab: Die ErftBaskets Euskirchen und die Accent Baskets Salzkotten haben noch keinen Zähler auf dem Konto.

Während das bei dem Aufsteiger Euskirchen keine Sensation ist, überrascht die Punktlosigkeit der Sälzer schon ein wenig. Immerhin zählte das Team in der vergangenen Saison eindeutig zu den Besseren der Liga. Vor allem zu Hause galten die Sälzer als nur schwer zu schlagen. Doch von diesen Stärken ist in der neuen Saison wenig zu spüren. Das junge Team ohne Ausländer hat vor allem größenmäßig zu kämpfen: Daniel Lieneke ist mit zwei Metern der längste Spieler. Die daraus entstehenden Probleme sind offensichtlich. Die Sälzer haben in noch keinem Spiel mehr Rebounds geholt als der Gegner. Zudem flüchten sie sich aufgrund ihrer Probleme unter dem Korb oft in Dreierversuche. Das Resultat ist mäßig. Bei der vergangenen Partie in Dorsten (58:78) fanden nur sechs von 25 Dreiern ihr Ziel. Dementsprechend wird die kommende Begegnung gegen Sechtem zu einem richtungsweisenden Spiel für die Sälzer. „Alle sind gefordert, das Ruder rumzureißen. Sechtem wird dabei bei uns aber sicherlich besser auftreten als noch in den vergangenen Jahren", prophezeit Salzkottens Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Altrogge.

Damit dürfte er Recht haben. Immerhin ist Sechtem mit sechs Punkten Tabellenvierter und besiegte am vergangenen Wochenende den UBC Münster in seiner eigenen Halle. „Nach so einem Sieg darf man auch mal Lob verteilen. Der Tabellenstand ist sicherlich eine schöne Momentaufnahme", sagte Sechtems Teammanager Robert Posa. Doch er dürfte hoffen, dass dieser Moment auch noch nach dem Spiel in Salzkotten anhält.

Der UBC Münster ist dagegen nach der Niederlage gegen Sechtem erstmal wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet. „Vielleicht tut es einigen Spielern ganz gut, dass sie sich erstmal nicht mehr mit der Tabellenführung beschäftigen müssen", kommentierte Trainer Philipp Kappenstein. Der Zeitpunkt des Weckrufs hätte schlechter sein können, denn für die kommende Aufgabe brauchen die Münsteraner sicherlich ihre volle Konzentration: Der UBC muss zur BG Hagen. „Hagen ist ein sehr unangenehmer Gegner. Vor allem zu Hause sind sie nur schwer zu schlagen", weiß Kappenstein. Das Hagener Team sieht er gut besetzt: Marcus Ligons ist für ihn der „erfahrenste und effektivste Ausländer der Liga", dazu verweist Kappenstein mit Symeon Ioakeimidis und Vytautas Nedzinskas, der nach seiner Sperre aufs Feld zurückkehren wird, auf zwei weitere starke Einzelkönner.

Auch sein Gegenüber Kosta Filippou rechnet mit einem spannenden Spiel. „Uns erwartet mit Münster eine echte Herausforderung. Wenn wir gegen Münster gewinnen, bringt uns das enorm weiter", sagt Filippou. Zwei Siege und zwei Niederlagen stehen für sein Team bisher zu Buche. Das relativiert sich doch, wenn man beachtet, dass die Niederlagen aus Auswärtspartien auf Schalke und in Grevenbroich resultieren.

Dabei war die Stimmung in Grevenbroich am Anfang der vergangenen Woche wohl schon an einem frühen Tiefpunkt angelangt: Nach drei Spieltagen hatten die Elephants schon zweimal verloren, Stareinkauf Tim Pierce wollte aus persönlichen Gründen nach Amerika zurück und Verletzungen reduzierten den Kader so, dass im Training teilweise nur sechs Mann auf dem Platz standen. Doch am Wochenende zeigten die Grevenbroicher eine Trotzreaktion, besiegten die BG Hagen mit 90:83. „Das könnte eine Wende gewesen sein", hofft Trainer Hartmut Oehmen. Sein Optimismus wird dabei noch aus einer anderen Quelle gespeist: Der neue Amerikaner Davon Roberts avancierte bei seinem Debüt mit 22 Punkten gleich zum Matchwinner. Roberts kam direkt aus Los Angeles, hat schon in der ProA, ProB und in der BBL gespielt. Er soll dafür sorgen, dass die Elephants auch die nächste Begegnung bei den Giants Düsseldorf gewinnen. „Die Giants haben zwar nur zwei Punkte, aber davon darf man sich nicht täuschen lassen. Sie haben uns in den vergangenen Jahren immer wieder mal vor Probleme gestellt", erinnert sich Oehmen. Zumal die Giants zumindest mit leichtem Rückenwind auflaufen dürften. Am vergangenen Wochenende feierten sie gegen Euskirchen endlich den ersten Saisonsieg. (maGro/mb)

 

Die Spiele im Überblick:
BG Hagen – UBC Münster (Freitag, 20:15 Uhr)
TV Salzkotten – SG Sechtem (16 Uhr)
DT Ronsdorf – FC Schalke 04 (18 Uhr)
RheinStars Köln – SG ErftBaskets Euskirchen (19 Uhr)
Giants Düsseldorf – BSG Grevenbroich (19 Uhr)
BG Dorsten – Telekom Baskets Bonn II (19:30 Uhr)
BSV Wulfen – SWAP Ballers Ibbenbüren (20 Uhr, alle Samstag)

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