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Marcin Hansen ist der erste Landestrainer für Leistungssport 3x3 in einem deutschen Basketball-Landesverband – ganz genau im Westdeutschen Basketball-Verband.

WBV-Pressesprecher Rüdiger Tillmann hat mit dem Premierentrainer über seine Aufgaben und Ziele gesprochen.

Über Marcin Hansen

Marcin Hansen, geboren in Nowy Dwor Mazowiecki/Polen ist 42 Jahre alt. Als Spieler war er in Polen, Russland, Tschechien und Österreich in der 2. Liga aktiv – zuletzt in Deutschland in der 2. Regionalliga.

Als Trainer hat Hansen u. a. in Mönchengladbach, Düsseldorf, Hürth, Willich, Brühl und für den DBB gearbeitet. Vor seinem Wechsel zum WBV trainierte der neue 3X3-Coach die Regionalliga-Damen des BBZ Opladen und assistierte beim 2.-Liga-Team des BBZ.


… und jetzt bist du 3X3-Trainer. Wie wird man denn so plötzlich 3X3-Trainer?

Das ist eine wilde Geschichte. Ich habe sowieso immer schon sehr viel Streetball gespielt. Vor einigen Jahren bin ich mit einem Mixed-Team Westdeutscher Meister geworden. Das war der Startschuss. Danach habe ich ein Team von Mädels trainiert, die unbedingt Streetball spielen wollten. Neben dem Coaching habe ich die Truppe auch zu Turnieren begleitet – und dann sind wir ziemlich schnell auf 3X3 gestoßen.

Holland und Belgien waren zu diesem Zeitpunkt deutlich weiter als Deutschland. Die Mädels wurden immer besser und mit 3X3 hatten wir einen professionelle Rahmen. Bei einer U18-Meisterschaft in Belgien, wo wir eigentlich nur gegen belgische Nationalkader gespielt haben, sind wir dann belgischer Meister geworden. Das hat natürlich noch einmal einen enormen Push gegeben.

Und so hat sich das immer weiter entwickelt …
Ich bin mit den Mädels als einziges weibliches deutsches 3X3-Team zu internationalen Turnieren gefahren und plötzlich kam die Anfrage vom DBB, ob wir nicht für Deutschland bei der 3X3-Europameisterschaft antreten wollen, das war 2016. Und so kam es, dass ich plötzlich als Teambetreuer bei der Qualifikation zur EM an der Seitenlinie stand.

Anschließend war ich als 3X3-Berater für den DBB tätig und im vergangenen Jahr sollte ich dann die U17 bei der Europameisterschaft coachen, aber das ist leider der Pandemie zum Opfer gefallen. Dieses Jahr soll ich die U23 betreuen.


Wolltest du immer schon als Trainer arbeiten?

Nein, anfangs fand ich es lästig, Trainerscheine zu machen. Mit dem Alter (lacht) kam dann die Einsicht. Dann habe ich die C-Lizenz gemacht und hatte echt Spaß bei der Sache. Eigentlich habe ich ja Krankenpfleger gelernt, aber Basketball ist dann doch cooler, vor allem die Arbeit mit Jugendlichen. Es folgte die B-Lizenz und schließlich im August 2020 die Prüfung zur A-Lizenz, die ich auch bestanden habe.


Du bist der erste 3X3-Landestrainer in Deutschland! Wie fühlt sich das an?

Das ist auf jeden Fall ein besonderer Titel. Natürlich bin ich auch sehr stolz darauf, dass ich als Quereinsteiger überhaupt berücksichtigt worden bin. Ich glaube aber auch, dass ich durch die jahrelange Erfahrung sehr viel Know-how besitze. Mir juckt es in den Fingern aufs Feld zu gehen und zu arbeiten und 3X3 zu entwickeln. Es ist gerade wirklich eine Tortur, die Arbeit auf dem Feld fehlt mir sehr, weil ich eher der praktische Typ bin. Das schränkt mich gerade etwas ein …


Was genau sind deine Aufgaben als 3X3 Landestrainer?

Meine wichtigste Aufgabe als Landestrainer ist es, Spieler*innen für 3X3 zu begeistern. Ich denke, wir haben da sehr großes Potenzial im WBV. Wir wollen der beste Verband werden. Wir wollen nicht einer der Besten, sondern DER beste Verband werden. Wir wollen gute Athlet*innen entwickeln.

Ich muss aber auch für die Struktur sorgen. Durch die NRW-Tour ist NRW bereits das wichtigste Bundesland für 3X3. Wir sind schon ein sehr starkes Bundesland und haben mehr Menschen die Streetball spielen als zum Beispiel Berlin.

Wir haben auch viele Spieler*innen, die keinem Verein angehören und trotzdem wie wild Streetball spielen. Und wenn man im Sommer auf die Plätze geht, dann trifft man dieser Spieler*innen. Und ich mache es mir auch zur Aufgabe, diese Spieler*innen mitzunehmen und in den Verband zu integrieren.


Mit meinen Know-how, das ich in den letzten Jahren gesammelt habe, will ich die Vereine dabei unterstützen, 3X3-Turniere zu organisieren, um so einen Wettkampf-Modus in NRW zu etablieren.


Wie sind deine ersten Tage und Wochen als WBV-Trainer unter Corona-Bedingungen gelaufen?

Sehr gut! Ich habe mich schon sehr gut eingelebt. Ich habe natürlich erst einmal die Leute im Verband kennengelernt. Die Zusammenarbeit finde ich sehr gut. Ich hatte einen sehr guten Austausch mit allen Kollegen. Meine erste wichtige Aufgabe war jetzt das Modul 3X3 in die C-Trainer-Ausbildung zu integrieren. Das habe ich jetzt fertig und werde es den Kollegen von der Ausbildung vorstellen.

Ich muss auch noch 3X3 als Leistungssport mit seinen Zielsetzungen definieren. Auch das werden wir dem LSB vorstellen. Da bin ich aber gerade noch dran.
Ich nutze die Zeit, bis es wieder losgeht auch für die Weiterbildung und weitere Zertifikate der FIBA, insbesondere im Bereich der Organisation – da brauche ich als Trainer noch etwas Nachhilfe. Schließlich wollen wir ja auch 3X3-Turniere organisieren.


2024 in Paris wird dann ein WBV-Team 3X3-Olympiasieger?

Ja, das ist die langfristige Traumvorstellung!

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