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Im Interview gibt Klaus Beydemüller, 1. Vorsitzender der Dragons Rhöndorf, einen Einblick auf das aktuelle Geschehen rund um die Drachen vom Menzenberg und wagt einen Ausblick auf die nicht gerade einfachen Planungen für die Saison 2020/21.

Klaus, das Corona-Virus hat die Saison 2019/20 vorzeitig beendet. Wie blickst du mit einigen Tagen Abstand auf die nun vergangene Spielzeit unserer 1. Herren in der 1. Regionalliga West zurück?

Klaus Beydemüller: Angesichts der Corona-Pandemie gerät das Thema Basketball logischerweise in den Hintergrund. Die Auswirkungen sind derzeit noch nicht abzusehen und werden uns nachhaltig einiges abfordern. Da ist das abrupte Ende der Saison bestimmt ein vergleichsweise leicht zu verschmerzendes Übel. Soviel kann ich aber sagen: Aus meiner Sicht ist das Team, gemessen an der individuellen Stärke unter seinen Möglichkeiten geblieben. Natürlich haben wir erfrischend offensiven Basketball gesehen, der uns alle phasenweise begeistert hat, aber mit einigen Wochen Abstand bleibt das Gefühl, dass mehr möglich gewesen wäre, auch wenn Verletzungen die Entwicklung des Teams immer wieder ausgebremst haben. Trotzdem hätte ich die Mannschaft gerne in den Playoffs erlebt, um den Jungs in der an sich schönsten Basketball Zeit des Jahres die Chance zu geben zu beweisen, dass sie es besser machen können. Vielleicht hätten gerade die Playoffs nochmal einen Push gegeben, den wir vor allem aufgrund der absolut ausbaufähigen Leistungen in den letzten Saison-Wochen gebraucht hätten. Mein Fazit fällt also durchwachsen aus. Rückblickend geht der Aufstieg der RheinStars Köln, wenn man den gesamten Saisonverlauf betrachtet, absolut in Ordnung. An dieser Stelle ein Kompliment an die Adresse von JJ. Strasser und seinen Jungs.

Sportlich verlief die Saison ja durchaus holprig mit einigen Nebengeräuschen abseits des Feldes in Form von Trainer- und Spieler-Wechseln. Was sind für dich die positiven und negativen Lehren, die es zu ziehen gilt?

Ein ruhiger Saisonverlauf sieht in der Tat anders aus. Die verschiedenen personellen Wechsel haben sicherlich für eine gewisse Unruhe im Umfeld gesorgt, nicht zuletzt aber auch dem Vorstandsteam Zeit, sowie Energie abverlangt. So unpopulär die Entscheidungen bei den Fans angekommen sein mögen, im Sinne des Vereins und im Hinblick auf die gesetzten Ziele waren sie notwendig. Das A und O eines funktionierenden Systems sind klare Strukturen, in personeller, konzeptioneller wie finanzieller Hinsicht. Hier haben wir in den letzten Monaten die Weichen gestellt. Jetzt gilt es die Einzelkonzepte mit Leben zu füllen und daraus ein Gesamtpaket zu schnüren. Ziel ist es, verlorenen Kredit bei Fans, Helfern und Sponsoren
zurückzugewinnen. Verbindlichkeit in allen Gewerken ist dabei ein zentrales Thema. Ohne ein motiviertes Team hinter dem Team ist das natürlich nicht zu stemmen. Ebenso wichtig ist die Reaktivierung des Ehrenamts. Es wird also noch eine Menge Wasser den Rhein hinunterfließen, bis wir da angekommen sind, wo wir hinwollen – aber ein Schritt nach dem anderen ...

Das Corona-Virus hat die Sportwelt bis ins Mark erschüttert und weltweit nahezu jeden Sport zum Erliegen gebracht. Vielerorts werden massive Einschnitte befürchtet und Sportartübergreifend warnen Experten vor den Folgen der Krise in Form von Insolvenzen von Vereinen und Clubs. Wie gut sind die Dragons für die kommenden Wochen und Monate gerüstet?

Die volkswirtschaftlichen Prognosen sehen düster aus und betreffen logischerweise auch den generellen Sport. Es ist davon auszugehen, dass es für viele leistungsorientierte Vereine – besonders all jene, die von vielen kleineren Sponsoren abhängig sind – zu einem Kampf um die
Existenz kommen kann. Mit seriösen Aussagen, mit welchen finanziellen Einbußen die Dragons im Zuge der Corona-Krise rechnen müssen, kann verständlicherweise niemand aufwarten. Unabhängig davon können wir nur unsere Hausaufgaben machen, also sämtliche Kostenstellen gründlich prüfen und priorisieren und wo es geht den Gürtel enger schnallen. Noch sind die veranschlagten Ausgaben und die voraussichtlichen Einnahmen nicht deckungsgleich, was allerdings keinen Anlass zur Panik darstellt. Gemessen am frühen Planungsstadium ist die Diskrepanz nicht ungewöhnlich, da in den kommenden Wochen noch viele Sponsoren-Gespräche auf unserer Agenda stehen.. Klar ist, dass bei der Verwirklichung unserer Zukunftspläne, neben klassischem Sponsoring, alternative Förderkonzepte eine wichtige Rolle spielen. Daran arbeiten wir derzeit mit Nachdruck. Die Dragons sind aber insgesamt in der Spur, von Endzeitstimmung ist bei uns nichts zu spüren.

Sportliche Planungen sind aktuell nahezu unmöglich, müssen aber trotzdem gemacht werden. Welche Szenarien für die sportliche Zukunft der 1. Mannschaft werden bei den Dragons aktuell durchgespielt?

Die Situation in Basketball-Deutschland ist derzeit schon ziemlich undurchsichtig. Besonders die Frage hinsichtlich Auf- und Abstiegs ist in verschiedenen Ligen noch nicht abschließend beantwortet. Die Verantwortlichen ringen um gangbare Lösungen und sind nicht zu beneiden.
Ungeachtet dessen planen die Dragons faktisch für die Teilnahme an der ersten Regionalliga. Gleichzeitig werden wir aber auch die Lizenzierungs-Unterlagen für die ProB abgegeben, um einerseits für alle Eventualitäten gewappnet zu sein, aber auch um unsere wirtschaftliche und sportliche Arbeit durch den Lizenzierungs-Ausschuss bestätigen zu lassen. Ob sich die Chance für ein Nachrücken in die ProB ergibt wird man sehen, aber wir würden uns auf gesetzt dem Fall intensiv damit auseinandersetzen.


Foto
Das Team der Dragons Rhöndorf
von links nach rechts: Tessa Küster (Vorstandsmitglied), Daniel Sünnen (Schiedsrichterwart), Jens Schmiede (1. Stellv. Vorsitzender), Matthias Frielingsdorf (Fachwart für Digitalisierung), Klaus Beydemüller (1. Vorsitzender), Barbara Menzel (Jugendwartin) und Franz-Ludwig Solzbacher (Kassenwart)

Quelle
Pressemitteilung Dragons Rhöndorf vom 03.04.2020

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